2015-08-11 13:46:00

Laudato Si`, Folge 4: „Der Klimawandel ist menschengemacht“


Die Sommer nördlich der Alpen sind inzwischen so heiß wie in Italien und wenn man Glück hat oder auch Pech ist auch die Temperatur unterm Weihnachtsbaum nicht wirklich winterlich. Den einen gefällt es, die anderen schreien „Klimawandel!“. Der Klimawandel soll – so sagt es auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato Si’ – eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen der Menschheit sein. Doch was ist der Klimawandel, worüber alle reden?

Wenn man an Klimawandel denkt, fallen einem sicher die schmelzenden Polkappen ein, der Anstieg des Meeresspiegels und abnehmende Unterschiede zwischen den Jahreszeiten. Wer denkt, dass nicht nur der Mensch Schuld an der Misere ist, liegt falsch. Die natürlichen Faktoren, die das Klima beeinflussen, tun dies aber nur kurzfristig, weiß Georg Feulner. Er arbeitet am Institut für Klimaforschung in Potsdam: „Für den aktuell ablaufenden Klimawandel, den wir auf der Zeitskala von 100-200 Jahren beobachten, da spielen Faktoren wie Schwankungen der Sonnenaktivität oder der Vulkanismus eine Rolle für diese kurzfristigen Schwankungen des Klimas, aber dieser Anstiegstrend in der globalen Temperatur, den können all diese natürlichen Faktoren nicht erklären.“

Zu den natürlichen Faktoren gehören eben unter anderem der Verlauf der Erde auf ihrer Umlaufbahn, der Vulkanismus, Kontinentaldrifts oder eben die Sonne. Aber überraschenderweise hat die Sonne nur einen geringen Einfluss auf die langfristige Entwicklung des Klimas. „Die Sonne ist ein wichtiger Antrieb des Klimageschehens, sie stellt eigentlich den großen Teil der Energie des Klimasystems bereit. Kleine Schwankungen der Sonnenaktivität gibt es und die verursachen auch kleine Temperaturänderungen auf der Erde. Das ist aber global von der Größenordnung von etwa 0,1 Grad Celsius, also einem Zehntelgrad. Das ist ein Faktor, der sichtbar, aber klein ist,“ analysiert Feulner.

Veränderungen des Klimas gibt es, solange es auch die Welt gibt. Diese Veränderungen waren aber immer natürlicher Art. Der momentane Klimawandel, über den alle sprechen, ist der speziell globale Klimawandel, der vom Menschen hervorgebracht wird. Forscher wie Georg Feulner beobachten diesen seit Beginn der Industrialisierung: „Diese Erwärmung ist primär ausgelöst durch die Emission von wärmenden Treibhausgasen wie zum Beispiel Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von fossilen Energieträger wie Kohle, Öle oder Gas stammt.“

Konsequenz ist die weltweite Erderwärmung. Doch die äußeren Symptome sind nicht der Kern der Krankheit, unter die unsere Erde leidet. Die Krankheit ist vielmehr der Mensch. In den Berechnungen von Georg Feulner und seinem Team ist das Jahr 2100 der Stichtag, bis zu dem sie Berechnungen erstellen, doch auch danach wird die Erderwärmung nicht zu Ende gehen. „Je nachdem wie wir in der Zukunft Treibhausgase ausstoßen, geht auch die Erwärmung weiter, die Ozeane werden weiter Wärme aufnehmen. Das heißt 2100 ist kein Endpunkt, sondern wir müssen auch noch längere Zeitskalen im Blick haben.“ Das prognostiziert Georg Feulner vom Institut für Klimaforschung in Potsdam.

 

(rv 11.08.2015 pdy)








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